Myopietherpie (Kurzsichtigkeit)
Bei Kurzsichtigkeit wächst der Augapfel immer weiter in die Länge, die Netzhaut und andere Gewebe im Augeninneren werden dabei gedehnt. Das Risiko für Netzhautablösung, Aderrisse, grüner und grauer Star steigt dadurch. Bei Kindern kann die Kurzsichtigkeit rasant zunehmen. Risikofaktoren für eine Kurzsichtigkeit bestehen, wenn ein oder beide Elternteile kurzsichtig sind, wenig Zeit im Freien verbracht wird, lange gelesen wird und der Leseabstand geringer als 20 cm ist. Zudem verbringen Kinder heutzutage mehr Zeit mit Video- oder PC-Games, Fernsehen und Social Media.
Die Kurzsichtigkeit sollte so früh wie möglich erfasst und behandelt werden. Ein halbjährlicher oder jährlicher Kontrolltermin der Sehschärfe beim Augenarzt ist empfehlenswert. Mit Messinstrumenten bestimmen wir die Brechkraft des Auges und damit die Stärke der Kurzsichtigkeit. Zur Korrektur der Kurzsichtigkeit dienen Brillen oder Kontaktlinsen. Die Stärke der Brillengläser und Kontaktlinsen wird in Dioptrien mit vorgestelltem Minus angegeben.
Studien aus dem asiatischen Raum zeigen, dass Kinder, die sich viel in Räumen aufhalten und wenig im Freien bewegen, ein erhöhtes Risiko haben, kurzsichtig zu werden. Zur Prävention sollten Sie Ihre Kinder ermutigen, ein bis zwei Stunden täglich im Freien zu verbringen. Zudem sollte nach längerem Lesen immer mal wieder in die Ferne geschaut werden.
Die Anwendung einer Atropin-Augentropfen-Therapie wird seit einigen Jahren diskutiert, um die zunehmende Kurzsichtigkeit bei Kindern zu verlangsamen. Das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit kann laut Studien aus Asien um bis zu 50 Prozent gebremst werden. Das Atropin wird abends vor dem Schlafengehen in den Bindehautsack getropft. Neuere, niedrig dosierte Tropfen sind weitgehend nebenwirkungsfrei und sollen nicht zu Nebenwirkungen, wie Blendung und Nahsichtstörung führen. Für den Gebrauch gibt es allerdings noch keine offizielle Zulassung.
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